Das Magazin für Geschäftskundinnen und Geschäftskunden der Energiedienst-Gruppe Ausgabe 2022 Sicher und nachhaltig: Gemeinsam für Effizienz und Klimaschutz

Inhalt 04 06 09 12 STRATEGIE & TRENDS Doppelinterview: Darum bewährt sich die nachhaltige Strategie der Energiedienst- Gruppe in der Energiekrise. WÄRMEWENDE Industrielle Abwärme für die Klimawende: Die Energiedienst-Gruppe baut innovative Nahwärmelösungen weiter aus. STROMWENDE Bad Dürrheimer: Mit Sonnenstrom die CO2-Bilanz verbessern. VERKEHRSWENDE Vorreiter der E-Mobilität: So profitieren Unternehmen vom Angebot und von den Lösungen der Energiedienst-Gruppe. 14 ED NETZE Interview: Für Notfälle gerüstet. H E F T-I N - H E F T Neues von der Strompreis- bremse, Abgaben und Umlagen, Förderungen & Gesetze in der Hef tmit te 6 Innovativ und regional: Wärme- lösungen von Energiedienst. E-Mobilität: weniger Kaufanreize ab 2023 Ab Januar 2023 gelten geänderte Förderungen für Elektroautos. So soll sich die staatliche Unterstützung nur noch auf Kraftfahrzeuge konzentrieren, die nachweislich einen positiven Klimaschutzeffekt haben. Das bedeutet, dass etwa Plug-in-Hybridfahrzeuge dann nicht mehr förderfähig sind. Gleichzei- tig sinkt der Umweltbonus für Elektroautos. Wichtig für Unternehmen: Ab dem 1. September 2023 sollen nur noch Privatpersonen die Zuschüsse für E-Autos beantragen können. Ab 2024 gelten die Förderungen lediglich für Fahrzeuge bis zu einem Netto-Listenpreis von 45.000 Euro. Mehr Tempo fürs Klima „Die Nutzung erneuerbarer Energien liegt im überragenden öffentlichen Interesse und dient der öffentlichen Sicherheit“ – mit der Verabschie- dung des Osterpakets im Juli 2022 ist dieser Grundsatz jetzt gesetzlich verankert. Und bildet das Herzstück der größten energiepolitischen Novelle seit Jahrzehnten. Das Ziel: langfristige Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern durch den beschleunigten und konsequenten Ausbau der Erneuerbaren. Dafür novellierte der Bund insbesondere das Erneuerbare-Energien- Gesetz (EEG) umfassend. Das steckt in Osterpaket und EEG-Novelle: Bis 2030 sollen mindestens 80 Prozent des Bruttostroms aus erneuerbaren Energien stammen. Der Anteil der Solarenergie soll auf bis zu 30 Prozent steigen. Am 1. Januar 2023 treten alle Änderungen des neuen EEG in Kraft, die bis dahin noch nicht wirksam sind. Unter anderem der Abbau von bürokratischen steuerlichen Hürden. Das Gesetz ist erstmals konsequent am 1,5-Grad- Klimaziel ausgerichtet. Seit Juli 2022 gelten höhere Vergütungssätze für Stromeinspeisungen aus PV-Anlagen. Das macht Investitionen noch wirtschaftlicher und attraktiver. Bis Anfang 2024 setzt das novellierte EEG zusätzlich die bisherige Degression der Vergü- tungssätze aus. Danach soll eine halbjährige Anpassung erfolgen – auch bei Altanlagen. Zum 1. Juli 2022 ist zudem die EEG-Umlage komplett entfallen. Alle Details zu Osterpaket und EEG 2023: www.bundesregierung.de 3

Strategie & Trends Vermeiden, reduzieren, kompensieren Die Energiedienst-Gruppe arbeitet seit 2020 klimaneutral. Dabei verfolgt sie das Ziel, direkt freigesetzte CO2-Emissionen – etwa bei der Wärmeproduktion und im Fuhrpark (nach dem internationalen Standard Greenhouse Gas Protocol, kurz GHG Protocol, Scope 1) – weiter zu verringern. Das gilt ebenso für alle indirekten CO2-Emissionen des Scope 2, die beispielsweise durch die Strombeschaffung entstehen. Unvermeidbare restliche CO2-Emissionen werden durch zertifizierte Klimaschutzprojekte ausgeglichen. Um zusätzliche CO2-Sparpotenziale zu finden, die Klimaneutralität der Wirtschaft voranzutreiben und Erfahrungen weiterzugeben, beteiligt sich die Energiedienst-Gruppe am Forschungsprojekt „Wege zum klimaneutralen Unternehmen“ der Universität Kassel und der Bundesinitiative Klimaschutzunternehmen e. V. Mehr dazu unter: www.energiedienst.de/ klimaneutralitaet Krise. Sie redu zieren die Abhängigkeit von Ener gie importen und explodieren- den Beschaffungskosten. Und spielen eine wichtige Rolle auf dem Weg in die Klima neutra lität – für uns als Energie- versorger, für die hiesigen Kommunen, aber auch für Unternehmen. Damit lässt sich der aktuell größten Heraus- forderung begegnen: dem Umstieg von derzeit noch unverzichtbarem Erdgas als Wärme quelle auf Biogas und andere Energieträger. Wie hilft Nahwärme bei der Umset- zung von Klimaschutzvorgaben? Dr. Jörg Reichert: Klimaneutralität ist heute ein integraler Wettbewerbsvor- teil. Seit 2020 ist Energiedienst zerti- fiziert und TÜV-geprüft klimaneutral – ein Vorsprung, der uns befähigt, Gewerbe- und Industrieunternehmen in ihrem Transformationsprozess mit passenden Konzepten zu unterstützen. CO2-arme Wärme spielt dabei eine wichtige Rolle – als zentrale Ressource für industrielle Produktionsprozesse, für die Versorgung von Wohn- und Gewerbequartieren oder die Umsetzung kommunaler Klimaschutzvorgaben. Klaus Nerz: Entsprechend groß ist unser Portfolio an nachhaltigen Ener- giekonzepten für unsere Kundschaft. „Der Ausbau innovativer Nahwärmelösungen auf Basis regionaler, regene- rativer Quellen ist eine wichtige Antwort auf die aktuelle Krise.“ Klaus Nerz, Leiter des Bereichs Wärme- und Energielösungen Wir entwickeln effiziente, dezentrale Konzepte mit Blockheiz kraftwerken, Wärmepumpen und Nahwärmenetzen. Zudem realisieren wir zukunftswei- sende Projekte für die Nutzung von Wärmeüberschuss – innerhalb des Unternehmens oder für die Kommune. Und nicht zu vergessen: Unsere sogenannten Systemlösungen für Wohn anlagen sowie Wohn- und Gewer- bequartiere. Hierfür kombinieren wir die Strom- und Wärmeversorgung: mit Blockheizkraftwerken und ergänzend dazu Photovoltaik auf dem Dach. Auch die Elektromobilität denken wir dabei mit – vom Aufbau der Ladeinfrastruktur über intelligentes Lademanagement bis hin zum E-CarSharing. Welches Potenzial sehen Sie in der Nutzung industrieller Abwärme? Dr. Jörg Reichert: Das Abwärmepoten- zial der hier ansässigen Industrie ist auf jeden Fall sehr groß. Und unsere Erfah- rungen in Rheinfelden sind einfach überzeugend. Dort koppeln wir industri- elle Prozessabwärme des Evonik-Werks aus und speisen sie ins Nahwärmenetz – das Leuchtturmprojekt zählt ganz klar zu den Erfolgen beim Ausbau der Klima- neutralität. Jetzt warten wir gespannt auf die Ergebnisse der Machbarkeitsstu- die für den Wärmeverbund Hochrhein. Sie dient als Entscheidungsgrundlage, ob wir die Leitungen potenziell bis über die Schweizer Grenze ausbauen. Klaus Nerz: Neben industrieller Pro- zess abwärme setzen wir zudem auf Abwärme, die bei der Stromproduktion anfällt. In Wyhlen bauen wir gerade ein Nahwärmenetz nach diesem Prinzip auf. Dort planen wir, die Abwärme unse- res Kraftwerks und der künftigen Was- serstoffanlage zu nutzen. Je nach Bedarf ergänzt um eine Holzhackschnitzel- anlage. Abwärme, die bei der Strom- produktion eines Biogaslandwirts entsteht, kommt in Donaueschingen zum Einsatz. Unser Ziel ist, möglichst wenig Abwärme in der Region unge- nutzt entweichen zu lassen. 5

Der Umstieg von derzeit noch unverzicht­ barem Erdgas, das private und gewerbli­ che Kundinnen und Kunden sowie Energiedienst selbst in einigen Blockheiz­ kraftwerken einsetzen, auf Biogas und andere Energieträger zählt zu den größten Herausforderungen. Wärmewende A bwärme aus industriellen Prozessen bietet viel Potenzial für den Klimaschutz. Ein Grund, warum die EU im August dieses Jahres entschied, den Energieträger als för- derfähige erneuerbare Energie einzustufen. Energie- dienst hat die Chancen klimaschonender Abwärme frühzeitig erkannt und nutzt sie bereits, um erste Wohn- und Gewerbegebiete mit thermischer Energie zu versorgen. Sehr erfolgreich. Schon im Vorjahr sorgte das Vorzeigeprojekt von Evonik und Energie- dienst in Rheinfelden für Schlagzeilen – und für die Auszeichnung mit dem Energy Efficiency Award der Deutschen Energieagentur. Dort nimmt der regionale Energieversorger eine Wärmeleistung des ansässigen Werks von 5,2 Megawatt ab und liefert sie an Privat- haushalte und Gewerbebetriebe. Bei warmen Tem- peraturen wandelt eine sogenannte ORC-Anlage (Organic Rankine Cycle) überschüssige Abwärme in elektrische Energie um und speist diese ins Stromnetz ein. Ein Vorhaben mit Vorbildcharakter. „Wir sammeln dort wertvolle Erfahrungen. Deshalb arbeiten wir mit Hochdruck daran, das Potenzial der Abwärmenutzung am Hochrhein weiter zu erschließen. Davon profitie- ren Industriebetriebe mehrfach. Neben positiven Effekten für die CO2-Bilanz können sie ihre Produkti- onsanlagen durchlaufen lassen, weil die Abwärme nicht mehr in den Rhein gelangt“, erklärt Klaus Nerz, Leiter des Fachbereichs Wärme- und Energielösungen bei Energiedienst. Selbst in Rheinfelden ist das Potenzial an Abwärme noch nicht ausgeschöpft. Deshalb legen Energiedienst und die Stadtwerke aktuell ihre bestehenden Nah- wärmenetze zusammen, um noch mehr Haushalte und Unternehmen mit Abwärme aus dem Evonik-Werk zu versorgen. Der Projektleiter ergänzt: „Noch ver- pufft ein Teil der abgenommenen Wärme. Durch das gemeinsame Netz können wir die Anschlussdichte stei- gern und damit die Wirtschaftlichkeit des Projekts durch den höheren Nutzungsgrad der Abwärme.“ Bis etwa Ende des Jahres prüft Energiedienst außer- dem in einer Machbarkeitsstudie Pläne für einen soge- nannten Wärmeverbund Hochrhein. Die Aufgabe: Das Potenzial der Abwärme weiterer Industriebetriebe entlang des Hochrheins und in der Schweiz zu erfas- sen, zu analysieren und herauszufinden, ob sich solch ein Verbund wirtschaftlich für die Nahwärmeversor- gung der Region erschließen lässt. „Wir sehen gute Chancen, das Vorhaben technisch umzusetzen. Aller- dings müssten wir allein bis zur Grenze auf einer Länge von 17 Kilometern Leitungen verlegen – eine enorme finanzielle Herausforderung. Doch je nachdem, wie sich der Energiemarkt weiterentwickelt, können wir wirtschaftlich in ausgewogene, positive Bereiche gelangen“, weiß Projektleiter Markus Nägele. 7 Prozent des Wärmebedarfs lassen sich im nördlichen Donaueschingen künftig in den beiden ans Nahwärme­ netz angeschlossenen Quar­ tieren regenerativ decken. Das macht die Kombination der verschiedenen Energie­ quellen möglich. Mehr Nahwärme, weniger CO2 Seit 2012 investiert Energiedienst in den Auf­ und Ausbau klimaschonender Nahwär­ menetze – ein wichtiger Hebel, die eigene CO2­Bilanz, aber auch die von Kommunen und Unternehmen zu verbessern. Aktuell betreibt das Unternehmen 14 Nahwärme­ netze, zwei weitere befinden sich derzeit im Bau. Im aktuellen Jahr liegt der Wärme­ absatz bei 16 Millionen Kilowattstunden. Betriebe, die Nahwärme beziehen, reduzie­ ren ihre indirekten Emissionen. Das wirkt sich positiv auf den sogenannten Scope 2 nach dem GHG Protocol aus.

Sonnenstrom vom Dach Marco Keller, Projekt- leiter Photovoltaik bei Energiedienst, Markus Link, Techni- scher Ansprechpartner der Bad Dürr heimer Mineralbrunnen, Geschäftsführer Bernhard Wolf und Marketingleiter Michael Neuen hagen bei der Begutachtung der PV-Anlage (von links). Jahr für Jahr füllt der Bad Dürrheimer Mineralbrunnen-Betrieb rund eine Million Hektoliter Mineralwasser, Heilwasser und Erfrischungsgetränke ab. Das reine, naturbelassene Lebensmittel Nummer 1 stammt aus mehreren Brunnen mit bis zu 170 Meter Tiefe. Aktuell richtet Geschäftsführer Bernhard Wolf seine Blicke aber aufmerksam nach oben. Denn dort, auf dem Flachdach eines Betriebsgebäudes, glänzen 1.161 Photovoltaik­ module in der Sonne – ein ambitioniertes Projekt mit klaren, nachhaltigen und wirtschaftlichen Zielen – und Energiedienst als kompetentem Partner. 9

Stromwende brauchen – zum Beispiel für die zwei Abfüll- anlagen –, plant Bad Dürrheimer, im kommenden Jahr Solarspeicher anzuschaffen. „So können wir den selbst erzeugten Ökostrom auch dann in der Produktion einsetzen, wenn keine Sonne scheint. Das verbessert unsere Klimabilanz weiter“, erläu- tert Marketingleiter Michael Neuenhagen. Konsequent zur Klimaneutralität Außerdem sind noch größere Photovoltaikanlagen auf dem Betriebsgelände vorgesehen, um dem Ziel der Klimaneutralität näherzukommen. Weitere Schritte auf diesem Weg: die Umstellung des Lkw- Fuhrparks auf Elektroantrieb oder Wasserstoff- technologie. Bereits jetzt verrichten insgesamt 14 Elektrogabelstapler emissionsfrei und umwelt- schonend ihre Arbeit. Michael Neuenhagen ergänzt: „Wir erzeugen zudem eigene Energie mit einem Blockheizkraftwerk und beziehen Ökostrom der Marke NaturEnergie. Das alles zusammen optimiert die Klimabilanz unserer energie- intensiven Prozesse im Unternehmen – und entlastet bei den Betriebskosten. Beides ist für uns als regional engagiertes Unternehmen von vitaler Bedeutung.“ Kontakt Ihre Ansprechpartner: NaturEnergie Solar-Team Telefon: 07623 92-1216 E-Mail: solar-konzept@naturenergie.de Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität: Bad Dürrheimer nutzt bereits 14 Gabelstapler mit E-Motor. Anfang April 2022 startete das Bauvorhaben, die Fertigstellung und Inbetriebnahme der PV-Anlage war ursprünglich für Anfang Juli geplant. „Wegen stockender Lieferketten ist allerdings eine Ver- zögerung eingetreten. Aber noch in diesem Jahr geht die Anlage ans Netz“, weiß Marco Keller. Um möglichst viel Strom direkt vor Ort zu ver - Mehr Infos zu den Photovoltaik lösungen für Unternehmen: www.naturenergie.de/ b2b­solar Mehr Sonnenstrom: Freiflächen gesucht Weil Dächer allein nicht reichen, um die Energiewende zu meistern, setzt Energiedienst seit knapp drei Jahren ver- stärkt auf Solarstrom von der Freifläche. Denn die sonnige Region im Süden Deutschlands bietet dafür viel Potenzial. Mittelfristig möchte Energiedienst pro Jahr etwa drei bis vier Anlagen bauen mit einer Leistung von insgesamt rund zehn Megawatt Peak. Aktuell sind mehr als 15 Flächen in Bearbeitung. Damit der Ausbau weiter Fahrt aufnimmt, sucht Energiedienst geeignete Orte für Freiflächenanlagen. Die Vorteile dieser Anlagen für die Natur liegen auf der Hand: Böden werden so gut wie nicht versiegelt, es entste- hen im Betrieb weder Lärm noch Geruchsbeeinträchtigung. Stattdessen gewinnen Photovoltaikmodule wertvolle rege- nerative Energie ohne Emissionen. Falls Sie über geeignete Flächen verfügen: Sprechen Sie uns an. Energiedienst steuert den gesamten Prozess von der ersten Idee bis zur Inbetriebnahme. Dazu gehö - ren die Umweltprüfungen, die notwendigen Genehmi- gungsverfahren in Zusammenarbeit mit den betroffe- nen Ämtern sowie die Abstimmungsarbeiten mit der Gemeinde. Den Ökostrom aus der Freifläche vermarktet Energiedienst außerhalb des EEG-Förderregimes – und errichtet die Anlagen also ohne staatliche Subventionen. Damit dies funktioniert, müssen die Flächen über eine minimale Größe verfügen. Infrage kommen Areale ab 1,5 Hektar, idealerweise auf der Ebene und wenn in Hanglage dann mit südlicher Ausrichtung. Weitere Eignungsmerkmale finden Sie auf unserer Website. Die Fläche sollte für mindestens 30 Jahre verfügbar sein. Welche Flächen geeignet sind, erfahren Sie detailliert unter www.energiedienst.de/ pv­freiflaechen 11

Stromer mit Auftrieb Immer mehr Nutzfahrzeuge mit E-Antrieb kommen auf den Markt. Ob und wie sie sich in der Praxis bewähren, testet ED Netze im Reallabor E-Mobilität – erste Ergebnisse liegen jetzt vor. Mehr zum Reallabor unter www.ednetze.de/reallabor Elektromobilität B ewährt sich ein strombetriebener Hubsteiger genauso wie ein Dieselmodell? Und welche Ladeinfrastruktur ist nötig, damit E-Nutzfahrzeugen oder sogar einem voll elektri sier- ten Fuhrpark nicht der Saft ausgeht? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigt sich das Reallabor E-Mobilität bei ED Netze seit rund einem Jahr. Aus gutem Grund. Der Netzbetreiber hat bereits 41 E-Fahrzeuge im Einsatz – neben Hubsteigern auch Transporter, Pkw – darunter ein neuer Peugeot- Kombi – sowie ein Lastenrad und ein E-Roller. „Wir verfolgen seit Jahren das Ziel, die CO2-Bilanz unseres Fuhrparks immer weiter zu verbessern – wichtig für unseren Weg in die Klimaneutralität. Dabei spielt die Elektromobilität eine ent- scheidende Rolle. Zugleich müssen die E-Fahrzeuge den ver- gleichsweise hohen Anforderungen eines Netzbetreibers gerecht werden. Das prüfen wir eingehend, auch im Zusammenspiel mit Fahrgewohnheiten und der passenden Ladeinfrastruktur“, erklärt Julia Kruschina, Leiterin Betrieb und Instandhaltung. Hilfestellungen und Tipps für Betriebe Was sich jetzt schon sagen lässt: Ob bei Montage und Wartung von LED-Straßenlaternen oder Arbeiten an Oberleitungen – die E-Hub- steiger haben den Alltagstest bestanden. Auch die Ladeinfrastruk- tur in der Region reicht aus, um die Fahrzeuge mit genügend Strom zu versorgen. Neben den eigenen Ladesäulen am Stütz- punkt sind die Supercharger etwa in Sölden, Badenweiler und demnächst auch in Münstertal hilfreich für den Alltagseinsatz. Sobald mehr Ergebnisse des Reallabors vorliegen, berät ED Netze Kommunen, Gewerbe- und Handwerksbetriebe bei der Umstellung. Ihre Ansprechpartnerin: Julia Kruschina Telefon: 07623 92-3230 E-Mail: julia.Kruschina@ednetze.de 13

Strategie & Trends „Wir wollen auf nicht kontrollierbare Risiken gut vorbereitet sein.“ Benjamin Mayer, Business Continuity Manager Welche Sicherungssysteme greifen bei einem größeren Stromausfall? Von unserer zentralen Verbundleitstelle in Rheinfelden aus überwa- chen Schalttechniker das Netz im gesamten Versorgungsgebiet und steuern es teilweise fern. Dafür ist die Leitstelle im Schichtbetrieb 365 Tage im Jahr rund um die Uhr besetzt und telefonisch über 24-Stunden-Störungsnummern erreichbar. Das haben wir auch wäh- rend Corona gewährleisten können. Und was unternehmen Sie vorbeugend für die Versorgungssicherheit? Wir investieren kontinuierlich in den Netzausbau: ED Netze ertüch- tigt Leitungen sowie Anlagen und treibt die Digitalisierung voran. Wir versuchen also, frühzeitig mögliche Schwachstellen im Netz zu erkennen und zu beseitigen. Auf Landesebene sind wir in enger Abstimmung mit den vorgela- gerten Netzbetreibern und zuständigen Minis terien. Auch hier wer- den regelmäßig Krisenszenarien durchgespielt. Die so gewonnenen Erkenntnisse fließen ebenfalls in unsere Planungen ein. 24 Mio. Euro hat ED Netze allein im ersten Halbjahr 2022 in den Ausbau der Netze investiert. ziehen wir in der Krise den passenden Plan aus der sprichwörtlichen Schublade. Dafür überprüfen wir unsere Alarm- und Ablaufpläne, identifizieren Schwachstellen und passen sie daraufhin an. Wir ver- suchen, regelmäßig alle notwendigen Akteure an einen Tisch zu brin- gen und unterstützen die Fachbereiche darin, ihre jeweiligen Alarmpläne zu verbessern. Ganz wichtig ist das gemeinsame „scharfe“ Durchtesten von Notfallsituationen. Ist BCM auch für Industriebetriebe und Unternehmen sinnvoll? Aus meiner Sicht auf jeden Fall, denn auch dort führt ein Performance - Abfall schnell zu einer Betriebsunterbrechung. Die aktuellen Krisen mit Lieferengpässen und anderen Folgen zeigen ja in kurzer Taktung immer neue Risiken. Und die werden künftig eher zu- als abnehmen. ELEKTRISCHE VERSORGUNG SICHER MACHEN Unternehmen, die einen eigenen Anschluss an das Mittelspannungsnetz anstreben, brau- chen eine sichere Transformatorenstation. Der Anlagen-Service von ED Netze bietet allen Abnehmern oder Einspeisern sein technisches Know- how für eine maßgeschneiderte Lösung: Der Netzdienstleis- ter begleitet die komplette Projektphase – von der Beratung über die Bedarfsermittlung und Planung bis hin zu Errichtung, Betrieb und War- tung. Das erhöht die Sicherheit und senkt die Kosten. Vorausgesetzt der Transformator wird gepflegt und gewartet. Betriebe, die aufgrund ihres Leis tungsbedarfs bereits eine eigene Trafostation betreiben, müs- sen ihre Anlagen auf dem technischen Stand halten. Hier gibt es Vor- schriften, die auch versicherungsrechtlich relevant sind. Und es gilt: Eigen tümerinnen und Eigentümer stehen in der Pflicht. Sie haben die entsprechenden Nachweise vorzulegen. Die sicherste Lösung dafür heißt „Station PRO“. Hier übernimmt ED Netze die komplette Betriebs- führung – Wartung inbegriffen. MEHR EFFIZIENTES LICHT FÜR ALLE Mit Effizienz in der Beleuchtung hat ED Netze viel Erfahrung: Der Netzbetreiber rüstete bereits mehr als 30 Städte und Gemeinden auf LED-Technik um , zuletzt Ballrechten-Dot- tingen, Weilheim und Breitnau. Dafür bietet ED Netze alles aus einer Hand – angefangen mit der Planung über die Errichtung bis zum Betrieb der Straßenbe leuchtung. Die Fach- leute wissen: Trotz der höheren Anschaf- fungskosten amortisiert sich die Investition wegen des geringeren Stromverbrauchs schon nach wenigen Jahren. Was für die Kom- munen gilt, trifft auch auf große Unterneh- men oder Gewerbeparks zu: Sie können mit einer effizienten Beleuchtung ihres Außenge- ländes in relevantem Umfang Kosten senken und zugleich ihre CO2-Bilanz verbessern. Mehr Infos zu den Dienstleistungen: www.ednetze.de/ dienstleistungen 15