Industrieabwärme heizt Wohnungen in Rheinfelden
Im Sinne der Energiewende setzen wir auf ganzheitlich-nachhaltige Energielösungen. Dabei spielt das Thema Abwärmenutzung eine wachsende Rolle. Das „Abwärme-Projekt Evonik Rheinfelden“ ist dafür ein Vorzeigeprojekt. Gemeinsam mit der Evonik Industries AG gehen wir mit diesem Projekt die Wärmewende in unserer Region aktiv an. Das Ergebnis ist ein Erfolg für die beiden Unternehmen, für die Stadt Rheinfelden, für die Bürgerinnen und Bürger und damit natürlich für den Klimaschutz insgesamt.
Zusammenlegung der Nahwärme-Netze - Kooperation mit den Stadtwerken Rheinfelden
Wir und die Stadtwerke Rheinfelden verknüpfen unsere Wärmenetze. Mit dem Zusammenschluss der beiden Nahwärmenetze, der im Mai 2022 erfolgen soll, wird der Großteil des Wärmebedarfs über die Nutzung der industriellen Abwärme der Evonik getragen. Der Zusammenschluss ist ein Erfolg für alle Beteiligten und vor allem für den Klimaschutz insgesamt. Auch du kannst profitieren - schnell sein lohnt sich.

Evonik und Energiedienst präsentieren das Pilotprojekt

So funktioniert das Fernwärmekonzept
Die beim Kühlen von industriellen Prozessen entstehende Abwärme bleibt oft ungenutzt. Auch für Evonik ist die Abwärme einer Produktionsanlage in Rheinfelden nicht vollständig nutzbar: Bei der Produktion von Kieselsäure entsteht 95 Grad heißes Wasser. Bislang wurde nur ein Teil dieser Abwärme direkt am Produktionsstandort genutzt, der Rest der Abwärme wurde ungenutzt in den Rhein geleitet. Dieser Überschuss an Abwärme kann jetzt mithilfe des Fernwärmekonzepts verwendet werden, um 300 Wohnungen in der Stadt Rheinfelden zu heizen. Dazu wird rund 95 Grad heißes Wasser direkt aus den Produktionsstätten aus dem Kühlkreislauf entnommen. Diese Abwärme aus dem AEROSIL-Betrieb der Evonik wird über 900 Meter lange Rohrleitungen zu der Energiezentrale von Energiedienst geleitet. Im dortigen Pumpenhaus wird die Wärme in Nahwärmenetze in Rheinfelden verteilt. Mit der entstehenden Wärmeleistung von rund 5 Megawatt können bis zu 10.000 Haushalte und das nah gelegene Gewerbegebiet mit Wärme und Warmwasser versorgt werden.
ORC-Technik: Strom aus überschüssiger Wärme
Im Sommer ist der Warmwasser- und Heizbedarf kleiner, daher wird viel weniger Wärme benötigt. Die überschüssige Wärme wird dann dank einer Kleinstdampfturbine in Strom ungewandelt. Dafür bedarf es einer ORC-Anlage. ORC steht für „Organic Rankine Cycle“. Dieser Begriff bezeichnet den Betrieb einer Dampfturbine mit einem anderen Energieträger als Wasserdampf. Das heiße Wasser des Nahwärmenetzes erhitzt über einen Plattenwärmetauscher den flüssigen Energieträger Pentaflourpropan. Die Hitze lässt die Flüssigkeit zu Gas werden. Der entstehende Dampf treibt eine Dampfturbine an, die über einen Generator Strom erzeugt. Danach entspannt sich das Pentaflourpropan, verflüssigt sich und fließt erneut in den Kreislauf. Bis zu 250 kW elektrische Leistung (brutto) kann die ORC-Maschine erzeugen. Der Strom soll vor allem für das nah gelegende Gewerbegebiet genutzt werden.

Ansprechpartnerin
Dagmar Kaiser